Gratis Stifte, Papiere und neue Tools ausprobieren – Wer möchte das nicht? Die Idee der Kooperationen zwischen Firmen und Unternehmern / Bloggern / Instagrammern ist nichts Neues, nimmt gerade aber richtig an Fahrt auf.
Was macht eine Kooperation aus?
Zwei oder mehr Personen schließen sich zusammen, um gemeinschaftliche Ziele zu erreichen. Dafür ziehen sie gemeinsam an einem Strang. Von jedem Kooperationspartner wird erwartet, dass er genau so stark zieht, wie man selbst auch. Alles andere würde sich nicht richtig anfühlen, oder?
Eine gesunde und auch erfolgreiche Kooperation muss also in jeglicher Hinsicht ausgeglichen sein. Jeder hat Kosten und Mühen, die er mit einbringt und trägt später einen Nutzen davon.
Klare Absprachen bilden ein gemeinsames Fundament für die Zusammenarbeit. Leitfragen können folgende sein: Wie kann jeder einzelne von der Kooperation profitieren? Was sind unsere Ziele? Welche Erwartungen haben wir aneinander? Wer macht was? Wie können wir die gemeinschaftliche Arbeit für alle nachvollziehbar machen? Wie können wir den Erfolg messen? Welche Rechten und Pflichten hat jeder Partner?
Nur durch eine Klärung dieser Fragen kann vermieden werden, dass ein Ungleichgewicht entsteht, ein Partner vom anderen abhängig ist oder ein Partner ausgenutzt wird.
Weshalb überhaupt kooperieren?
Jeder ist mal an einem Punkt, an dem man alleine schlichtweg nicht weiterkommt. Gemeinsame Kräfte können im geschäftlichen Sinne viel Zeit und Mühe einsparen. Aus ideeler Sicht kann man durch eine Kooperation auch übergeordnete Ziele erreichen und zur Diskussion aufrufen. Deinen Ideen sind hier erst einmal keine Grenzen gesetzt.
Aus Sicht eines Lettering-Anbieters:
– Das Kontakte-Netzwerk erweitern
– Kunden gewinnen
– Materialien kennen lernen
– Materialien für Workshops erhalten
– Einblicke hinter die Kulissen einer Firma bekommen (z.B. Einladung zu einem exklusiven Event oder einer Werksführung)
– Erreichen übergeordneter Ziele
Aus Sicht eines Material-Herstellers, Verlags…:
– Individuell erstelle Inhalte von Nutzern (User-generated Content z.B. Blogartikel, Fotos, Produkt- Reszensionen)
– Werbung für die Firma und/ oder spezielle Produkte
– Feedback
– Erweiterung des Kontakte-Netzwerks
– Erreichen übergeordneter Ziele
Doch egal, wie du kooperierst, am Ende kommen die generierten Inhalte bei deinem Leser an. Er sollte als potenzieller Kunde beider Seiten von den erstellen Inhalten angesprochen werden sollen.
Gute Werbung funktioniert da, wo sie dem Betrachter einen Mehrwert bietet und im besten Falle nicht als aktive Werbung wahrgenommen wird.
Was kostet klassische Werbung eigentlich?
Zugegebenermaßen ist es schwierig herauszufinden, ob eine Kooperation ausgeglichen ist. Um jedoch den Wert deiner erstellen Inhalte und der zur Verfügung gestellten Werbefläche besser einschätzen zu können, folgen hier einige Hausnummern klassischer Werbung im Kreativsektor.
Eine vollflächig bedruckte Seite Werbung im Magazin Handmade Kultur liegt aktuell bei 4.900€. Darauf kommen für eine Firma die Kosten für die vorherige Erstellung der Werbeanzeige: Fotografen, Texter, Grafikdesigner…
Das Berichten über Produktneuheiten im Blog der Handmade Kultur Website hingegen kostet 720€, wenn die Redaktion die Inhalte generiert, und 420€ bei Anlieferung von Inhalten.
Hier gibt es also einen klaren Unterschied zwischen dem Erstellen von Werbung und der Darstellung von Werbung.
Eine kurze Anzeige mit Bild im Newsletter der Handmade Messe kostet 100€.
Eine vollflächige Seite im Magazin Creative Lettering kostet 1.940€.
Eine vollflächige Anzeige im Magazin Freude am Schreiben – Handlettering and More kostet 3.460€H
Sind Forderungen angebracht?
Eine Kooperation ist zu vergleichen mit einer partnerschaftlichen Beziehung: Es gibt ausgeglichen-gesunde, aber auch giftige, die dir, deinem Unternehmen und auch anderen (!) auf Dauer schaden können. In einer Zeit, in der Achtsamkeit immer weiter an Bedeutung zu nimmt, müssen wir uns also fragen: Was tut mir eigentlich auf Dauer gut?
Wertschätzung, Respekt, Liebe, Anerkennung und Sicherheit wollen wir alle. Natürlich wollen wir das! Wer hier nicht zustimmen kann, sollte ernsthaft in Betracht ziehen, dass er sich selbst belügt.
Wie in einer gesunden Beziehung liegt auch bei einer Kooperation das Hauptaugenmerk also auf dem gemeinschaftlichem Erreichen von Zielen. Dies kann nur erreicht werden, wenn beide Parteien gleichgestellt, auf Augenhöhe an diesen Zielen arbeiten.
Woran erkenne ich giftige Kooperationen?
Dein Bauchgefühl und deine Menschenkenntnis werden sich vermutlich einklinken, sobald sie ein ungutes Gefühl haben. Falls du noch nie eine Kooperation eingegangen bist und deine erste Anfrage bekommst, ist das nicht immer leicht einzuschätzen.
Mit dem LiD-Bullshitbingo zu giftigen Kooperationen kannst du spielerisch leicht herausfinden, ob die anfragende Person oder Firma nur die Weltherrschaft im Sinne hat oder wirklich an einer gesunden Kooperation mit dir interessiert ist.
Voraussetzungen und Schritte zu einer erfolgreichen Kooperation
Das Spiel lässt sich ebenso umdrehen. Wenn du ein grundsätzlich gutes Gefühl hast eine Kooperation einzugehen, geleitet dich diese Checkliste durch den restlichen Prozess.
Respektvolle Begegnung auf Augenhöhe
Die Anfrage enthält eine persönliche Anrede. Sie ist persönlich und individuell auf dich zugeschnitten formuliert worden. Du hast das Gefühl, dass die andere Seite gut recherchiert hat.
Sie enthält keine Forderungen, sondern Vorschläge und regt zum gemeinsamen Erarbeiten der Kooperation an.
Dir wird selbst überlassen zu beurteilen, ob die Kooperation für dich ein Zugewinn wäre oder nicht.
Ausgeglichenes Kosten-Nutzen-Verhältnis beider Seiten
Niemand wird ausgenutzt. Du hast ein gutes Bauchgefühl und fühlst dich mit dem Aufwand und der Arbeit, die du in die Kooperation hinein gibst, wertgeschätzt.
Du hast das Gefühl, dass beide Seiten gleich stark mitarbeiten und ebenso ausgeglichen davon profitieren können
Schriftliches Festhalten der Kooperations-Bedingungen
Egal, wie gut dein Bauchgefühl ist: Ein Vertrag über die Kooperatonsbedingungen sorgt dafür, dass die Verbindlichkeit für alle steigt. So hast du auch eine Vereinbarung auf die du verweisen kannst, wenn etwas nicht so läuft wie geplant.
Obendrauf verhindert es Missverständnis aller Art.
In diese Bedingungen gehören z.B. der Zeitrahmen der Kooperation (wie lange, wann genau?), der Gegenstand der Kooperation (wer macht im Detail was?) sowie das gemeinsame Ziel.
Durchführung wie vereinbart
Jeder hält sich an seinen Teil. Wenn nicht, kann man dies mit Berufung auf die schriftliche Vereinbarung fordern.
Gemeinsames Reflektieren der Kooperation
Dieser Punkt ist optional, jedoch höchst wünschenswert. Wie ist es gelaufen? Was klappte gut? Was ist noch verbesserungsdürftig? Kooperieren wir in Zukunft wieder miteiandner
Lettering in Deutschland wünscht dir
ein gutes Gelingen deiner Kooperation!
Und wenn es doch mal eine Kooperations-Anfrage zu einem Bingo schafft, sage die Kooperation dankend ab und leite der betroffenen Firma oder Person diesen Artikel weiter